Dienstag, 12. August 2008

Neues vom Nachwuchs :)


Gestern waren wir 3 mal wieder beim Doc. Mittlerweile bin ich in der 10+2 SSWoche. Er hat gestern das erste Mal einen Ultraschall von außen gemacht. Unser Kleines ist nun schon 3,21 cm groß und ganz schön aktiv, es hampelte heiter vor sich her und hatte auch die Nabelschnur schon entdeckt und dran rumgerüttelt. Das Mini-Herzchen rast heiter vor sich hin mit 180 Schlägen die Minute. Man konnte sogar mit viel Fantasie die Gesichtskonturen erkennen:) Der Doc meinte, daß sich bis zum nächsten Termin soviel ändert, sodaß man es sogar schon am Daumen nuckeln sieht. Wir sind gespannt...

Freitag, 8. August 2008

Wenn die Liebe euch ruft, folgt ihr,
auch wenn ihre Pfade beschwerlich und steil sind.
Und wenn ihre Schwingen euch umfangen, gebt euch ihr hin,
auch wenn das schwert zwischen ihren Fittichen euch verwunden mag.
Und spricht sie zu euch, schenkt ihr glauben,
auch wenn ihre Stimme eure Träume zerschlagen mag, so wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Denn so wie die Liebe euch krönt, wird sie euch kreuzigen. so sie sie euer Wachstum befördert, stutzt sie euren Wildwuchs.
Ebenso wie sie zu euren Gipfeln emporsteigt und eure zartesten Zweige liebkost, die im Sonnenlicht zittern,
wird sie zu euren Wurzeln hinabsteigen und sie erschüttern in ihrem Erdverhaftetsein.

Wie Garben sammelt sie euch und drückt sich euch an die Brust.
Sie drischt euch, um euch zu entblößen.
Sie siebt euch, um euch von eurer Spreu zu befreien.
Sie mahlt euch blütenweiß.
Sie knetet euch, bis ihr geschmeidigt seid;
und dann übergibt sie euch ihrem heiligen Feuer, damit ihr heiliges Brot für Gottes heiliges Festmahl werdet.

All das wird die Liebe euch antun, damit ihr die Geheimnisse eures Herzens erkennt und in diesem Erkennen zu einem Bruchteil vom Herzen des Lebens werdet.

Solltet ihr aber aus Angst nur den Frieden der Liebe und die Freuden der Liebe erstreben,
dann ist es besser für euch, wenn ihr eure Blöße bedeckt und die Tenne der Lebe verlasst und hinaustretet
in die Welt ohne Jahreszeiten, wo ihr Lachen werdet, aber nicht all euer Lachen, und weinen, aber nicht all eure Tränen.

Die Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Die Liebe besitzt nicht, noch will sie besitz sein.
Denn der Lebe ist die Liebe genug.

Wenn ihr liebt, sollt ihr nicht sagen:"Gott ist in meinem Herzen" sondern: "ich bin im Herzen Gottes."
und meint nicht, ihr könnt den Lauf der Liebe bestimmen, denn befindet sie euch für würdig, bestimmt vielmehr sie euren Lauf.

Die Liebe wünscht nichts, als sich selbst zu erfüllen.
doch wenn ihr liebt und Wünsche haben müsst, dann wünscht euch dies:
zu verschmelzen und gleich einem rauschenden Wasser zu werden, das der Nacht seine Weise singt.
Die Qual zu großer Zärtlichkeit kennen zu lernen.
Verwundet zu werden von eurem eignen Verständnis der Liebe;
und bereitwillig und freudig zu bluten.
Im Morgengrau mit einem Lerchen-Herzen aufzuwachen und für einen neuen Tag des liebens Dank zu sagen;
in der Mittagszeit zu rasten und dem entzücken der Liebe nachzusinnen;
am Abend dankbar heimzukehren;
und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen .


Zusammen wurdet ihr geboren, und zusammen werdet ihr für immer bleiben.
Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Schwingen des Todes eure Tage zerstreuen.
Ja, selbst im schweigenden Gedächtnis Gottes werdet ihr beisammen sein.
Aber gestattet einander Freiräume in eurem Beisammensein.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.

Liebt einander, aber macht aus der Liebe keine Fessel:
sie sei eher eine wogende See zwischen den Küsten eurer Seelen.
Füllt jeder des anderen Becher, aber trinkt nicht aus einem einzigen Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht von demselben Laib.
Singt und tanzt und freut euch zusammen, aber gestattet einander, je für sich allein zu sein,
gerade so, wie die Saiten einer Laute allein sind, auch wenn sie von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Gewahrsam.
Denn einzig die Hand des Lebens kann eure Herzen fassen.
Und steht zueinander, doch nicht zu dicht beieinander:
denn die Säulen des Tempels stehen jede für sich,
und Eichenbaum und Zypresse wachsen nicht jedes in des anderen Schatten.

(Kahlil Gibran)